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„Ein Regisseur folgt immer einer eigenen Vision“

Vorlesung der „Jungen Filmuni“ am Finsterwalder Sängerstadtgymnasium am 18.06.2021

 

Regisseur und Drehbuchautor Prof. Jens Becker, Dozent an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, war am Freitag, den 18. Juni 2021 in der Aula des Sängerstadtgymnasiums zu Gast. Im Rahmen der Vortragsreihe „Junge Filmuni on Tour“ ermöglichte er jungen Filmfans einen spannenden Blick hinter die Kulissen des Filmemachens.

Prof. Jens Becker

Der Nachmittag des vergangenen Freitags war heiß, so heiß, dass die meisten Schülerinnen und Schüler des Sängerstadtgymnasiums bereits nach der sechsten Unterrichtsstunde frei hatten. Dies galt aber nicht für die Besucher der „Jungen Filmuni“. 65 Schüler und Schülerinnen hatten sich in der Aula versammelt, um Prof. Jens Becker von der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF in seiner Regievorlesung mit dem Titel „Und bitte… Wie aus einer Vision ein Film wird“ zuzuhören. Gespannte Stille herrschte ab 13:00 Uhr im Saal, als Prof. Becker die jungen Menschen dazu ermutigte, eine Karriere in der Medienwirtschaft anzustreben: „Unsere Absolventen gehen weg wie warme Semmeln!“, erklärte der Regisseur und Drehbuchautor. „Nur in der Schauspielerei und in der Regie ist es schwer, sich durchzusetzen. Aber wenn man etwas wirklich will, dann sollte man seinen Träumen auch folgen.“

In einer spannenden Vorlesung gab Prof. Becker den Schülern und Schülerinnen einen Einblick in die Arbeit eines Regisseurs. „Immer geht etwas schief, immer muss einer die Entscheidungen treffen und in der Regel trifft sie der Regisseur.“ erklärte er. Er verwies auf die Unterschiede zwischen Dokumentar- und Spielfilm und erläuterte, warum ein kleines Dokumentarfilmteam flexibel agieren kann und welche Herausforderung es für eine Spielfilmcrew bedeutet, einen zusätzlichen Drehtag anzusetzen. Er verdeutlichte die scheinbar banalen Dinge, zum Beispiel dass der Wald ein denkbar schlechter Drehort ist, weil es dort nichts zu essen und keine sanitäre Infrastruktur gibt. So bekamen die Schüler und Schülerinnen ein Gefühl davon, wie aufwändig es sein kann einen 1:21 min. langen Trailer zu drehen. Am Beispiel des Trailers für die Erste Brandenburgische Landesausstellung im Schloss Doberlug unter dem Titel „Preußen und Sachsen. Szenen einer Nachbarschaft“ vermittelte Prof. Becker wie viele Detailentscheidungen notwendig sind, um eine so kurze Filmsequenz zu erstellen. „Man braucht für einen Film immer eine Vision und man muss versuchen, während des Entstehungsprozesses immer wieder zu prüfen, ob man immer noch die ursprüngliche Vision realisiert. Das ist nicht immer ganz einfach.“ resümiert der 58-jährige Regieprofi.

Trotz der Hitze folgten die Zuhörer gebannt den Ausführungen Jens Beckers, schließlich bekommt man ja nicht jeden Tag die Gelegenheit, einem Regisseur ein wenig über die Schulter zu schauen. Fragen, die Prof. Becker gestellt wurden rankten sich dann darum, welche Themen aktuell durch studentische Arbeiten beleuchtet werden, wie der Werdegang zum Regisseur ist oder ob man davon leben kann. Geduldig stand Prof. Becker den jungen Menschen Rede und Antwort.

Organisiert hatte die Veranstaltung die Kinderfilmuni Babelsberg in Zusammenarbeit mit der Präsenzstelle Westlausitz | Finsterwalde. Die Veranstaltung wurde live ins Internet gestreamt, sodass sie auch weiteren Interessierten offen stand. Die Vorlesungsreihe „Junge Filmuni on Tour“ (für Jugendliche ab 14 Jahren) und „Kinderfilmuni on Tour“ (für Filmfans ab 8 Jahren) wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gefördert. Weitere Informationen zu den Tätigkeiten der Kinderfilmuni Babelsberg finden sich unter dem Link: www.kinderfilmuni.com und zur Präsenzstelle Finsterwalde/ Westlausitz unter dem folgenden Link: https://www.praesenzstelle-finsterwalde.de


Die Präsenzstellen der Hochschulen des Landes Brandenburg erleichtern als regionale Schaufenster den Zugang zu den Angeboten aller Brandenburger Hochschulen. Das Konzept beruht auf der Transferstrategie des Landes: Sie nimmt die Hochschulen und die außeruniversitären Forschungseinrichtungen gleichermaßen in den Blick und will die Zusammenarbeit von Wissenschaft mit Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft verbessern. Die Präsenzstelle Westlausitz | Finsterwalde wurde im August 2020 eröffnet und befindet sich in Trägerschaft der BTU und der TH Wildau. Sie engagiert sich insbesondere in den Städten Lauchhammer, Finsterwalde, Schwarzheide, Großräschen und Senftenberg des Regionalen Wachstumskerns Westlausitz.

Die Kinderfilmuni Babelsberg wurde 2007 als interdisziplinäres Hochschulschulprojekt mit Unterstützung der Thalia Arthouse Kinos und des Potsdamer Filmmuseums ins Leben gerufen. Seit dieser Zeit ermöglichen Professor*innen und künstlerische Mitarbeiter*innen der Filmuniversität, Mitarbeiter*innen des Filmmuseums und des Thalia Kinos wie auch besondere Gäste aus der deutschen Kinderfilm- und Kinderfernsehlandschaft jungen Filmfans ab 8 Jahren einen Einblick in filmische Schaffensprozesse. Die Tour durch die Standorte der Präsenzstellen wird durch eine Förderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg ermöglicht und beinhaltet neben Vorlesungen für junge Filmfans im Grundschulalter auch Veranstaltungen für Jugendliche und junge Erwachsene.

KONTAKT:
Laura Caesar (Projektkoordination Kinderfilmuni)
Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, Marlene-Dietrich-Allee 11, 14482 Potsdam
Telefon 0331.6202-134; E-Mail: l.caesar@filmuniversitaet.de
www.kinderfilmuni.com
https://www.instagram.com/kinderfilmuni/

KONTAKT PRÄSENZSTELLE FINSTERWALDE | WESTLAUSITZ:
Silke Söldner (BTU), Christian Rapp (BTU) & Dominique Franke-Sakuth (TH Wildau)
Präsenzstelle Finsterwalde | Westlausitz, Markt 1, 03238 Finsterwalde
Telefon: +49 (0) 160 46 29 930; +49 (0) 151 275 342 53; E-Mail: kontakt@praesenzszelle-finsterwalde.de
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